IGFM-Jahrestagung 2024 

Gruppenbild der Teilnehmenden auf der JHV 2024

Am 20. April begrüßte IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm die angereisten Gäste zur 52. Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) unter dem Motto „Krieg in Europa  – für Menschenrechte eintreten gerade jetzt“.

52. Jahrestagung

Krieg in Europa

Für Menschenrechte eintreten – gerade jetzt!

In seiner Ansprache verwies Edgar Lamm auf den weiterhin andauernden Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine und dass dadurch die Bedrohung der Nachbarstaaten durch Russland seitdem noch zugenommen habe. Das treffe insbesondere auf Moldawien, Georgien und das Baltikum zu. Estland sei schon mehrfach durch Maßnahmen der hybriden Kriegsführung attackiert worden. Auch wenn der Schwerpunkt der Tagung auf Osteuropa liegt, sind mit Albanien, Pakistan, Iran und Irak auch weitere Arbeitsschwerpunkte der IGFM thematisch vertreten.

Im Rahmen der Jahrestagung feierte die Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen zudem die Preisverleihung an zwei renommierte Personen, die sich für das Wohl der armenischen Bevölkerung vor der genozidalen Politik Aserbaidschans einsetzen.

Am zweiten Tagungstag wurden weitere Grußworte vorgetragen oder abgespielt. In der Mitgliederversammlung am Sonntagmorgen wurde Valerio Krüger, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, zum Sprecher des Vorstands der Deutschen Sektion der IGFM gewählt.

Begrüßung des IGFM-Vorsitzenden Edgar Lamm 

IGFM-Vorsitzender Edgar Lamm bei der Eröffnung der 52. Jahreshauptversammlung der IGFM

Unsere 52. Jahrestagung steht unter dem Motto „Krieg in Europa – für Menschenrechte eintreten!“ Gerade jetzt vor zwei Jahren haben wir hier an gleicher Stelle an unser 50-jähriges Bestehen erinnert, mit einer ermutigenden Rede unseres ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck, und wir haben schon vor zwei Jahren gesagt, dass der Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine andauern und dass die Bedrohung der Nachbarstaaten durch Russland seitdem noch zunehmen wird.

Dr. Lew Ponomarjow, Mitbegründer von Memorial

Dr. Lew Ponomarjow auf der 52. Jahreshauptversammlung der IGFM

Der russische Menschenrechtsverteidiger Dr. Lew Ponomarjow während seines Vortrags auf der Jahrestagung

Entschlossener Widerstand gegen Putins Faschismus wird die Position von Diktaturen und Autokratien auf der ganzen Welt schwächen und uns die Chance geben, eine sicherere und berechenbarere Welt für künftige Generationen zu schaffen und enorme Energie für die Bewältigung der globalen Herausforderungen der Menschheit freizusetzen.

Liusiena Zinovkina, Ehefrau eines verschleppten Ukrainers

Liusiena Zinovkina auf 52. Jahrestagung

Die Ukrainerin Liusiena Zinovkina, deren Ehemann Kostiantyn sich gegenwärtig in russischer Gefangenschaft befindet

Wir haben keine andere Wahl als uns an die Weltgemeinschaft zu wenden, uns zu helfen. Wir selbst können diesem Feind nicht standhalten, nur die Intervention eines Drittlandes wird die Befreiung von zivilen Geiseln ohne Bedingungen und ohne Austausch ermöglichen. Unsere Verwandten können nur dann nach Hause zurückkehren, wenn die Weltgemeinschaft von ihnen weiß, wenn die Weltgemeinschaft Russland auffordert, sie freizulassen.

Informieren Sie sich über die Länderberichte: 

Von A wie Albanien bis R wie Russischer Föderation, auf der Tagung berichteten Menschenrechtsaktivisten über die Situation in ihren Heimatländern. Die IGFM steht weltweit mit Menschen in Kontakt, die sich in der humanitären Hilfe sowie in der konkreten Menschenrechtsarbeit einsetzen. Gemeinsam setzen wir uns für die Einhaltung der Menschenwürde und die Unverletzlichkeit der universellen Menschenrechte ein. Auch wenn nicht alle unserer Partner anreisen konnten, so bieten die Länderberichte eine großartige Gelegenheit sich live in kurzer Zeit über viele verschiedene Länder zu informieren und Fragen zu stellen. Informieren Sie sich hier über die Länderberichte und schauen Sie sich die Videomitschnitte der Veranstaltung.

Russlands Krieg gegen die Ukraine

Informieren Sie sich darüber, wie sich der Faschismus in Russland herausgebildet hat, was der russische Vernichtungskrieg für die Ukraine bedeutet und was dies für uns bedeutet. Auf der IGFM-Jahrestagung informierte der exilierte russische Menschenrechtler Lew Ponomarjov über die Ursprünge von Putins Faschismus in Russland und darüber, dass dieser Faschismus keine friedlichen Pläne hat. Leidtragend ist in erster Linie das ukrainische Volk, welches sich seit Februar 2024 einer vollumfänglichen Invasion entgegenstellt und seitdem Entführungen, Folter, Morde, Luftangriffe und willkürliche Zerstörung der Infrastruktur erleidet.

Tausende Menschen, Erwachsene wie Kindern, wurden durch russische Truppen verschleppt, wie auch der ukrainische Zivilist Kostyantin Zinovkin. Seine Ehefrau, Liusiena Zinovkina, berichtete über die Verschleppung und ihre Unternehmungen ihn zu befreien. „Mein Mann ist ein Zivilist, kein Soldat – er wurde auf der Straße von Vertretern des russischen FSB (Geheimdienstes) in unserer Heimatstadt entführt“.

Vorträge rund um das Tagungsthema

ISHR-Präsident lobt Menschenrechtsverteidiger

In seinem Schlusswort bei der jährlichen Generalversammlung der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (ISHR) erklärte Prof. Dr. mult. Thomas Paul Schirrmacher, Präsident des Internationalen Rates der ISHR, dass die ISHR vor allem für den Schutz von Menschenrechtsverteidigern da sei und dass sie stolz darauf sei, so viele von ihnen in ihren Reihen zu haben.

Grußworte aus Politik und Zivilgesellschaft

Informieren Sie sich zudem über Grußworte von Abgeordneten aus der Bundes- und Europapolitik. Mit dem Bundestagsabgeordneten Peter Heidt (FDP) hatten wir ein Mitglied des Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages zu Gast, der mit vielen IGFM-Themen Berührungspunkte hat. Zudem erreichte uns ein Grußwort des Bundestagsabgeordneten und ehemaligen aktiven IGFM-Mitglieds Roderich Kiesewetter, der deutlich die hybride Kriegsführung der Allianz aus China, Iran, Nordkorea und Russland benennt und die damit verbundene Gefahr für unsere Freiheit und Demokratie.

Aus Brüssel erreichte uns das Grußwort des Europaparlamentariers Michael Gahler (CDU/EVP), der seit Jahren vor den Gefahren der Autokratien warnt und regelmäßig die von den autoritären Großmächten bedrohten Ländern besucht und unterstützt.

Wir danken allen, die zu dem Gelingen der Tagung beigetragen haben.

Weitere Eindrücke der Tagung:

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