Christliche Mutter entführt
Die christliche Mutter Rania Abd al-Meseh wurde am 23. April 2020 entführt. Drei Tage darauf wurde ein Video von ihr veröffentlicht, in dem sie erklärt, dass sie zum Islam konvertiert sei. Von ihrer Familie wird dies allerdings angezweifelt. Al-Minufiyya, auch Monufia oder Menufeya, ist ein Gouvernement in Ägypten mit 4.301.601 Einwohnern und liegt im westlichen Nildelta. Bilder, Karte: TUBS / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0); Koptische Frauen: middle-east-online.com
Gewalt gegen Kopten in Ägypten nimmt während des Ramadans zu
Monufia/Frankfurt am Main, 07. Mai 2020 – Die Ägypterin Rania Abd al-Meseh wurde am 23. April 2020 von zwei verschleierten Frauen im Gouvernement Monufia in Ägypten entführt. Drei Tage später gab sie in einem Video bekannt, zum Islam konvertiert zu sein. Die Aufnahme scheint unter Zwang entstanden zu sein – auch ihre Familie zweifelt an einem Glaubensübertritt. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erhält während des Ramadans immer wieder besorgniserregende Nachrichten über Angriffe auf die koptisch-orthodoxe Minderheit.
Rania Abd al-Meseh hat in den sozialen Medien regelmäßig christliche Inhalte geteilt und nach Aussage ihres Bruders am Tag der Entführung ihre Kreuzkette getragen. Die IGFM sieht darin ein Zeichen, dass die Mutter von drei Töchtern nicht freiwillig zum Islam übergetreten ist. Die IGFM kennt verschiedene Fälle, in denen christliche Frauen und Mädchen entführt und mit muslimischen Ägyptern zwangsverheiratet wurden.
Die in Frankfurt ansässige Menschenrechtsorganisation setzt sich dafür ein, dass die christliche Minderheit der Kopten besonderen Schutz erhält. Während Polizei und Justiz die Entführer oft nicht zur Rechenschaft ziehen, kommt es in dem Land seit Jahren immer wieder zu willkürlichen Verhaftungen von Bürgerrechtlern.