Religionsfreiheit
„Bedrohte und verweigerte Religionsfreiheit ist ein zentrales Thema der Menschenrechte“
Frankfurt/ Bonn, 10. Dezember 2021 – Anlässlich des Tags der Menschenrechte 2021 bilanzieren Menschenrechtler und Vertreter von christlichen Hilfswerken in einem Pressegespräch von Internationaler Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und Deutscher Evangelischer Allianz (DEA) die aktuelle Situation der Religionsfreiheit.
Der Beauftragte für Religionsfreiheit ist Fürsprecher der wegen ihres Glaubens Verfolgten
„Die neue Bundesregierung hat noch keine Klarheit geschaffen, wie sie in der Zukunft für Religionsfreiheit eintreten wird. Die Ampel-Koalition will das Amt des „Beauftragten für Menschenrechte und humanitäre Hilfe“ stärken. Viele befürchten dies könne zu Lasten des erst im April 2018 geschaffenen, in kurzer Zeit erfolgreich arbeitenden Amtes für „Religionsfreiheit weltweit“ geschehen, das dort angegliedert werden könnte.
Eine solche Eingliederung könnte zu einer geringeren Wahrnehmung der Religionsfreiheit führen. Denn: Ein eigenständiger Bericht des Beauftragten wird sowohl international als auch in Deutschland beachtet und debattiert. Das Recht auf religiöse Selbstbestimmung, auf Glaubenswechsel und Mission ist ein besonderes Menschenrecht und in jüngster Zeit auch besonders bedroht. Eine besondere Wahrnehmung und Information durch eine eigenständige Instanz der Bundesregierung über die aktuellen Entwicklungen ist so notwendig wie nie zuvor. Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM, bekräftigt: „Bedrohte und verweigerte Religionsfreiheit ist ein zentrales Thema der Menschenrechte“.
Schutz der religiösen Akteure
Um genau dies zu bewirken wurde das Amt des „Beauftragten für Religionsfreiheit weltweit“ geschaffen. Es fördert die politische Wahrnehmung in entscheidender Weise und muss daher gestärkt werden. Deutschland muss gemeinsam mit den EU-Partnern eine beständige Kraft zur Wahrung der Religionsfreiheit und zum Schutz der religiösen Akteure sein. Sie genießen in verschiedensten Gesellschaftsbereichen hohes Vertrauen in der Bevölkerung und verfügen über einen starken Einfluss auf Gesellschaft und Politik.“
Vier von fünf Menschen weltweit fühlen sich einer Religion zugehörig. Religion stiftet Identität und verhilft zu Werte- und Einstellungswandel. Der politische und gesellschaftliche Einfluss religiöser Akteure zeigt sich u.a. darin, dass sie über nachhaltige Netzwerke und Strukturen verfügen. Sie mobilisieren viele Menschen und Spenden und leisten grundlegende soziale Dienste und Nothilfe. Zudem setzen sie sich ein für Menschenrechte sowie für Klima- und Umweltschutz. Der Beauftragte für Religionsfreiheit weltweit ist Fürsprecher der ihres Glaubens willen Verfolgten und Partner der religiösen Akteure.“