Boko Haram lässt Gefangene frei

Einzige Christin unter den Gefangenen angeblich versklavt.

Frankfurt / Abuja (28. März 2018) – Die islamistische Terrororganisation Boko Haram („westliche Bildung ist Sünde“) hat den größten Teil der Schülerinnen, die sie im Februar bei einem Überfall auf eine Mädchenschule in Dapchi im nigerianischen Bundesstaat Yobe entführt hatten, wieder freigelassen. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, sind nach Angaben der Eltern der entführten Mädchen insgesamt 101 der 110 Opfer wieder freigelassen worden. Fünf weitere Schülerinnen seien kurz nach ihrer Entführung gestorben, von dreien fehlt jede Spur.

Große Sorge bereitet das Schicksal der einzigen Christin unter den entführten Schülerinnen: Ihre ehemaligen Mitschülerinnen berichten, das Mädchen sei von den Islamisten versklavt worden. Über ihren Verblieb gibt es keine Informationen, und es ist zu befürchten, dass sie ebenso spurlos verschwunden bleiben wird wie frühere Opfer, die von Boko Haram in die Sklaverei verkauft wurden.

„Trotz aller Siegesmeldungen der Regierung bleibt Boko Haram eine Bedrohung für die Bevölkerung Nigerias“, so Dr. Emmanuel Ogbunwezeh, Afrika-Referent der IGFM. „Sie kommen und gehen, wie sie wollen, sie schlagen zu, ohne dass Polizei oder Militär versuchen, sie aufzuhalten.“ Die Eltern der freigelassenen Schülerinnen haben deutlich gemacht, dass ihre Töchter ihre Befreiung nicht der Regierung zu verdanken hätten, sondern den regionalen und nationalen Medien, die unentwegt über die Entführung der Mädchen berichtet hätten, ohne sich von den Aussagen der Regierung einlullen zu lassen, so Ogbunwezeh. „Die Regierung lässt das Volk schmählich im Stich – insbesondere die Christen, die im Norden des Landes inzwischen zu Freiwild für die Terroristen geworden sind.“

Weitere Infos zu Menschenrechten in Nigeria

Die Terrorgruppe Boko Haram ließ 101 der 110 gefangen genommenen Schülerinnen wieder frei, die einzige Christin wird allerdings weiterhin als Sklavin gefangen gehalten.

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