Bergkarabach
Über 100.000 Heimatvertriebene haben seit der Offensive Aserbaidschans gegen Arzach im September 2023 die Grenze nach Armenien überquert. Neun Monate lang harrten sie zuvor ohne ausreichend Nahrung, Wasser und Strom in Karabach aus. Viele von ihnen wollten ihre Heimat nie verlassen, doch mit der Öffnung des Latschin-Korridors und dem darauffolgenden Angriff Aserbaidschans blieb ihnen keine andere Möglichkeit. Innerhalb weniger Tagen floh so gut wie die gesamte Bevölkerung. In „Bergkarabach – Geschichten von Vertriebenen“ berichten geflüchtete Karabach-Armenier von ihrem alten Leben in Arzach, ihrer Flucht und ihrem Neuanfang in Armenien.
Geschichten von Vertriebenen
Vehanush Hovsepyan
Die kleine Sofie wurde im Keller eines Krankenhauses in Bergkarabach inmitten des Lärms von Bomben und Explosionen geboren. Kurz darauf flüchtete ihre Mutter mit ihr nach Armenien.
Zaghik Margaryan
Zaghik Margaryan hatte sich in ihrer Heimat Bergkarabach ein Zuhause aufgebaut, auf das sie stolz war – heute kann sie sich davon nur noch Bilder auf dem Handy anschauen.
Silva Verdiyan
Silva Verdiyan hat ihren Mann und einen ihrer Söhne während der Kriege um Bergkarabach verloren. Nun musste sie ihre Heimat verlassen und in Armenien neu anfangen.
Sona Sargsyan
"Wir verpacken unsere Erinnerungen, versuchen die Düfte, Schattierungen und Bilder zu bewahren, damit sie uns später in der Ferne wärmen, aber in der Ferne verursacht das alles nur Schmerz."
Ilona Hovsepyan
Angefangen bei dem Pogrom in Baku über den 44-Tage-Krieg bis zur Öffnung des Latschin-Korridors und der folgenden Offensive Aserbaidschans: Ilonas Familie musste schon einige Male fluchtartig ihre Heimat verlassen.
Anyuta Azaryan
Anyuta Azaryan ist eine der vielen vertriebenen Karabach-Armenier. Mit dem Angriff Aserbaidschans auf ihre Heimat verlor sie alles und muss in Armenien neu anfangen.
Aktuelle Meldungen zu Armenien
23 Armenier in Aserbaidschan vor Gericht
In Baku starten Prozesse gegen 23 Armenier, die nach dem Angriff Aserbaidschans auf Arzach festgenommen wurden. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die politisch motivierten Verfahren und fordern internationale Beobachtung sowie die Freilassung der Angeklagten.
IGFM-Delegation in Berlin
Im Rahmen unserer Reise nach Berlin traf sich die IGFM-Delegation mit Nico Tippelt (MdB, FDP), Vertretern der ukrainischen Organisation Vitsche, Dr. Sonja Müller aus dem Team Markus Grübel sowie Mikhail Minasyan vom Verband der Europäischen und Armenischen Fachleute e.V., um über Menschenrechte, Desinformation und gemeinsame Projekte zu sprechen.
Internationaler Besuch im Hessischen Landtag
Am 20. November 2024 besuchten IGFM-Aktive, darunter Praktikantinnen aus Armenien und der Ukraine den hessischen Landtag. Gesprächsthemen waren russische Desinformation, Kriegsverbrechen in der Ukraine und die Situation in Berg-Karabach.