Kardinal Zen verhaftet

Update Donnerstag, 12. Mai 2022: Kardinal Zen ze-kiun wurde auf Kaution wieder freigelassen.

Hongkong: ehemaliger Bischof Kardinal Joseph Zen ze-kiun verhaftet

IGFM fordert sofortige Freilassung von Kardinal Zen 

Frankfurt am Main, 11. Mai 2022 – Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) verurteilt die Verhaftung des ehemaligen Bischofs von Hongkong, Kardinal Joseph Zen ze-kiun. Der 90-jährige katholische Geistliche ist als Verfechter für Demokratie und Freiheitsrechte weltweit bekannt und beteiligte sich alljährlich an den früheren Protestmärschen der Hongkonger Menschenrechtsallianz „Civil Human Rights Front“. Die IGFM fordert den Vatikan auf, sich hörbar für den inhaftierten Kardinal aus Hongkong einzusetzen.

Zen wurde zusammen mit weiteren Mitgliedern eines inzwischen aufgelösten humanitären Fonds am 11. Mai verhaftet. Den Inhaftierten wird „Verschwörung mit fremden Mächten“ vorgeworfen. Die 2019 gegründete Organisation unterstützte Pro-Demokratie-Aktivisten bei der Finanzierung von Anwaltskosten.

Kardinal Zen an der Jahreshauptversammlung der IGFM im April 2018.

Lauter Kritiker des Abkommens zwischen VR China und Vatikan

Kardinal Zen warnte wiederholt vor dem Abkommen des Vatikan mit der Kommunistischen Führung in Peking zur Frage der Bischofsernennungen. Im Jahr 2018 erinnerte er vor der Jahresversammlung der IGFM an die vielen Glaubensgefangenen hinter Gittern, die in den Verhandlungen zwischen Rom und Peking nicht zur Sprache kämen. Zen beklagte, dass mit der Unterzeichnung Druck auf die Gläubigen der chinesischen Untergrundkirche ausgeübt werde, sich der staatlich kontrollierten Chinesisch Katholisch-Patriotischen Vereinigung anzuschließen.

Totale Kontrolle und lautes Schweigen

Der Vatikan schweigt zu Verletzungen von Religionsfreiheit und Menschenrechten durch die chinesische Regierung. Das Abkommen bedeutet nicht nur, einer totalen Kontrolle über die katholischen Christen in China den Weg zu ebnen, es stellt auch eine Abkehr von allen unter die Herrschaft der KP Chinas aufgrund ihrer Religion Verfolgten dar“, so die IGFM.

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