Luis Frómeta Compte

Luis-Frometa-Compte-Kuba

Der in Deutschland lebende Doppelstaatler wurde am 11. Juli 2021 bei einem Urlaub auf Kuba festgenommen, weil er einen Protest mit seinem Smartphone gefilmt hatte.  Am 23. Dezember 2021 wurde er wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“ zu 25 Jahren Haft verurteilt, diese Strafe wurde anschließend auf 15 Jahre reduziert. Aktuell wird er gemeinsam mit Schwerkriminellen im berüchtigten Gefängnis „Combinado del Este“ festgehalten. 

15 Jahre Gefängnis wegen Handyvideo

Luis Frómeta Compte wurde am 10. November 1962 auf Kuba geboren. Seit 1985 lebt er in Deutschland, wo er eine Frau und zwei Töchter hat. Er besitzt sowohl die deutsche als auch die kubanische Staatsbürgerschaft. Der gelernte Forstarbeiter wurde am 11. Juli 2021 in Havanna festgenommen, weil er zu privaten Zwecken einen Protest mit seiner Handykamera gefilmt hatte. Die Polizei brachte ihn zunächst ins Gefängnis „100 y aldabó“. Später wurde er in das berüchtigte Gefängnis „Combinado del Este“ verlegt. Wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“ wurde Frómeta Compte am 23. Dezember 2021 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde später auf 15 Jahre reduziert.

Festnahme und Verurteilung

Frómeta Compte hatte im Sommer Verwandte auf Kuba besucht. In Havanna filmte er spontan eine Demonstration, um seiner Familie in Deutschland später davon berichten zu können. Daraufhin wurde er von der Polizei gewaltsam festgenommen und zu einer örtlichen Polizeistation gebracht. Nachdem die Polizei ihm sein Smartphone abgenommen hatte, durfte er am nächsten Tag zunächst wieder ins Haus seiner Verwandten zurückkehren. Genau eine Woche später wurde er dort allerdings wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ erneut festgenommen und ins Gefängnis „100 y aldabó” gebracht, wo er geschlagen und beschuldigt wurde, die Proteste mitgeplant zu haben. Ein halbes Jahr nach seiner Festnahme wurde Frómeta Compte schließlich verurteilt. Nach wie vor wird dem deutschen Staatsbürger konsularische Betreuung durch die deutsche Botschaft in Havanna verwehrt.

Gesundheitlicher Zustand und Haftbedingungen

Kurz nach seiner Festnahme wurde Frómeta Compte ins Gefängnis „Combinado del Este“ verlegt. Dort teilt er sich eine Zelle mit 30 anderen Gefangen unter denen sich auch Schwerkriminelle befinden – eine bewährte Taktik, um politische Gefangene zu schikanieren und Gewalt zwischen den Häftlingen zu provozieren. Das Gefängnis-Essen ist mangelhaft – jeden Tag erhält er trockenen Reis mit harten Bohnen, zum Frühstück gibt es eine Suppe ohne jeglichen Geschmack. Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal. Am 13.Oktober 2023 teilt Frómeta Compte seinen Töchtern in einem Anruf mit, dass er in einen neuen, mit Krätze befallenen Zellentrakt verlegt werden soll. Auf Grund seiner Weigerung, dort zu bleiben und sich der ansteckenden Krankheit auszusetzen, drohen ihm Gewalt und Folter.

Frómeta Compte leidet an einer Schilddrüsenerkrankung und hatte in der Vergangenheit bereits einige Bandscheibenvorfälle. Durch das harte Bett ist die Gefahr groß, dass er wieder Probleme mit der Bandscheibe bekommt. Seine in Deutschland lebenden Töchter sorgen sich sehr um die Gesundheit ihres Vaters. Inzwischen konnten sie ihm einige Medikamente zukommen lassen.

Landesweite Proteste

Frómeta Compte ist einer von rund zweitausend friedlichen Demonstranten, die am 11. Juli bei den Protesten gegen die Diktatur festgenommen wurden. Die Proteste vom 11. Juli gelten als eine der größten Bürgerrechtsdemonstrationen der Geschichte Kubas. Noch immer werden auf der Karibikinsel jeden Monat hunderte Menschen willkürlich festgenommen, weil sie ihr Recht auf Meinungsfreiheit in Anspruch nehmen wollen und weil sie Menschenrechte oder Demokratie fordern. Für den 15. November 2021 sind weitere Proteste angekündigt.

Stand: Oktober 2023.

So können Sie Luis helfen:

Post an politische Gefangene ist oft ein wirksamer Schutz gegen Misshandlungen, denn die Post zeigt dem Gefängnispersonal und den Behörden, dass ein Gefangener im Ausland bekannt ist. Den politischen Gefangenen hilft das Wissen, in der Welt nicht vergessen zu sein.

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja sagte der IGFM: „Schreibt Briefe, schreibt an die politischen Gefangenen. Sie freuen sich zum Teil wirklich wie kleine Kinder, wenn sie Post bekommen, man kann es sich kaum vorstellen. Es ist enorm wichtig. Nehmt Euch vor: Einmal in der Woche schreibt jeder eine Karte, damit die Menschen wissen, dass sie nicht vergessen werden“.

Deshalb: Schreiben Sie aufmunternde Worte direkt an Luis.

To:
Personalmente Luis Frómeta Compte
Prisión Combinado del Este
Km.13 ½ Via Monumental
Edificio 1, compañía 1137
11100 La Habana (Guanabacoa)

Bitte schreiben Sie an den Präsidenten Kubas, Miguel Díaz Canel, über die kubanische Botschaft. Fordern Sie die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen:

Herr Präsident
Miguel Díaz Canel
c/o Botschaft der Republik Kuba
Stavangerstrasse 20
10439 Berlin
Fax: 030 916 45 53

Sehr geehrter Herr …,

ich schreibe Ihnen, um Sie auf die willkürliche Gefangenschaft des Deutsch-Kubaners Luis Frómeta Compte aufmerksam zu machen, der unschuldig in Haft sitzt.

Luis Frómeta Compte wurde am 11. Juli 2021 in Havanna festgenommen, nachdem er zu privaten Zwecken einen Protest mit seiner Handykamera gefilmt hatte. Wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und „Anstiftung zum Aufruhr“ wurde Frómeta Compte am 23. Dezember 2021 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde später auf 15 Jahre reduziert. Luis Frómeta Compte sitzt die Haftstrafe unter katastrophalen Bedingungen in dem berüchtigten Gefängnis „Combinado del Este“ in Havanna ab.

Ich appelliere an Sie, Herrn Frómeta Compte umgehend und ohne Auflagen endgültig freizulassen. Nach internationalen Rechtsstandards hat er in keiner Weise eine strafbare Handlung begangen. Die Verhaftung von Luis Frómeta Compte ist willkürlich.

Außerdem appelliere ich an Sie, die Haftbedingungen in einem transparenten Verfahren zu untersuchen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Ich bitte Sie herzlich, mir zu schreiben, was Sie unternommen haben.

Hochachtungsvoll

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Der Kubaner Fredi Beirut Matos wurde nach den landesweiten Protesten im Juli 2021 in Kuba willkürlich festgenommen. Ihm werden angebliche Aufruhr und Volksverhetzung vorgeworfen und er ist zu neun Jahren Haft verurteilt worden.

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Aktuelle Pressemitteilungen der IGFM zur Menschenrechtssituation in Kuba

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