Mahnwache in Frankfurt

Rund hundert Personen, mehrere Organisationen und Vertreter der Zivilgesellschaft versammelten sich am 10. Oktober 2023 am Paulsplatz in Frankfurt am Main, um gegen die Todesstrafe zu demonstrieren und hingerichteten Demonstranten und Aktivisten zu gedenken.
Internationaler Tag gegen die Todesstrafe
Frankfurt am Main, 10. Oktober 2023
Anlässlich des internationalen Tages gegen die Todesstrafe versammelt sich ein breites Bündnis am Paulsplatz in Frankfurt am Main, um gegen die Verhängung von Todesurteilen jeglicher Art zu demonstrieren und hingerichteten Aktivisten und Demonstranten zu gedenken.
Nach der Volksrepublik China ist die Islamische Republik Iran das Land mit der höchsten Anzahl an verhängten Todesurteilen. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat das Regime 354 Menschen hingerichtet – zwei davon öffentlich.
Verschiedene zivilgesellschaftliche Organisationen sind an der Kundgebung beteiligt, zu den Sprecher und Sprecherinnen zählen Valerio Krüger, IGFM-Mitarbeiter, Monika Wittkowsky von Amnesty International, Tsafrir Cohen von Medico International, Philipp Jack vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Jutta Shaikh von „Omas gegen Rechts“ und Gabi Uhl von der „Initiative gegen die Todesstrafe“.
Die iranisch-stämmige Bürgermeisterin Frankfurts, Dr. Narges Eskandari-Grünberg, legt zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam mit den Sprechern Blumen in Gedenken an die unzähligen Opfer der Todesstrafe auf einem schwarzen Sarg symbolhaft nieder. Anschließend bittet Organisatorin Eskandari-Grünberg um eine Schweigeminute für die israelischen Opfer des Terroranschlags der Hamas.
Nach einer kurzen Begrüßung kann eine Verbindung mit der bekannten Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh hergestellt werden. Per Telefongespräch spricht sich das IGFM-Kuratoriumsmitglied Sotoudeh gegen die Todesstrafe aus. In ihrer bewegenden Rede erinnert sie die Zuhörer ebenfalls an die Vielzahl hingerichteter Demonstranten im Iran und die Frauenunterdrückung durch das Regime der Islamischen Republik Iran. Behrouz Asadi, Leiter des Malteser Migrationsbüros, und Narges Eskandari-Grünberg übersetzen die Rede.

Die Sprecher und Sprecherinnen der Kundgebung

Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Behrouz Asadi und Valerio Krüger im Gespräch mit Nasrin Sotoudeh
Die iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh bekundet in einem Telefongespräch ihren Widerstand gegen die Todesstrafe und erinnert die Zuhörer an die Hinrichtung zahlloser Demonstranten im Iran und die Unterdrückung der Frauen durch das Regime.
Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg übersetzt zentrale Punkte von Nasrin Sotoudeh

Valerio Krüger, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der IGFM, macht in seiner Rede auf das Schicksal des deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd aufmerksam, der vom iranischen Geheimdienst entführt und vom Islamischen Revolutionsgericht willkürlich zu Tode verurteilt wurde.

Aktivisten und Aktivistinnen der „Frau, Leben, Freiheit“-Bewegung solidarisieren sich mit den Menschen im Iran und sprechen sich gegen die Todesstrafe aus.
Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg verlas ein Statement von Gazelle Sharmahd, der Tochter des zum Tode verurteilten deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd.