Ex-Muslim wegen Blasphemie verhaftet

Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung Nigerias, wurde am 28. April von der Polizei in Kaduna unter dem Vorwurf der Blasphemie verhaftet. Die Verhaftung des ehemaligen Muslims folgte auf die Petition muslimischer Anwälte an den Polizeikommissar im Bundesstaat Kano, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Nigeria: IGFM fordert sofortige Freilassung von Mubarak Bala

Frankfurt am Main/Abuja, 29. April 2020 – Mubarak Bala, Präsident der Humanistischen Vereinigung Nigerias, wurde gestern von der Polizei in Kaduna unter dem Vorwurf der Blasphemie verhaftet.  Die Verhaftung des ehemaligen Muslims folgte auf die Petition muslimischer Anwälte an den Polizeikommissar im Bundesstaat Kano, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).

Bala wird vorgeworfen, er habe auf seiner Facebook-Seite den Islam herabgesetzt. Der Ex-Muslim wurde von Beamten in Zivil verhaftet und seither von der Polizei in Gbabasawa, Kaduna, festgehalten. „Die Verhaftung von Mubarak Bala ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit. Wir erwarten, dass er bald dem Polizeikommando des Bundesstaates Kano übergeben wird. In Kano herrscht Scharia-Recht. Blasphemie kann daher mit dem Tod bestraft werden. Mubarak Bala schwebt in großer Gefahr,“ erklärt IGFM-Afrikareferent Dr. Emmanuel Ogbunwezeh.

In der von einem S.S. Umar unterzeichneten Petition heißt es: „Wir reichen diese Beschwerde gegen einen Mubarak Bala aus Layin Massalaccin Bilai, Stadtteil Karkasara, Kano, ein. Der besagte Mubarak Bala ist als Muslim geboren und aufgewachsen, hat aber den Islam im Jahr 2014 zugunsten des Atheismus zu verlassen. Und schreibt seitdem auf seiner Facebook-Seite Dinge, die für Muslime provokativ und ärgerlich sind“. Die Petition liegt der IGFM vor.

Ogbunwezeh: „In den vergangenen Wochen erhielt Bala bereits Morddrohungen von Islamisten, darunter sogar von einem Imam. Selbst ein Polizeibeamter drohte öffentlich, Bala zu töten, wenn er ihn fände. Angebliche Gotteslästerer könne jederzeit von Extremisten ermordet werden. Er muss schnellstens in Sicherheit gebracht werden!“

Hintergrundinformationen zur Menschenrechtssituation in Nigeria

Weitere Informationen zur Scharia in Nigeria

Teilen Sie diesen Beitrag!

Nach oben