Gefangene in Nicaragua
IGFM unterstützt politische Gefangene in Nicaragua
„Öffentlichkeit schafft Schutz für Menschenrechtsverteidiger und Bürgerrechtler“
Daniel Ortega ist seit 2007 Präsident von Nicaragua und ist der Führer der Sandinistischen Nationalen Befreiungsfront (FSLN), einer sozialistischen politischen Partei in Nicaragua. Er ist auch der Präsident, der am längsten in Nicaragua im Amt ist: Er trat sein Amt erstmals 1979 an (nachdem die FSLN Somoza Debayle durch einen Staatsstreich abgesetzt hatte), bis ihn 1990 Violeta Barrios de Chamorro in demokratischen Wahlen besiegte. Ortega übernahm 2007 erneut die Präsidentschaft und ist seither im Amt.
Im Jahr 2021 ließ er alle sieben Präsidentschaftskandidaten, die bei den Wahlen gegen ihn antreten würden, inhaftieren, angefangen bei Cristiana Chamorro (der Tochter der ehemaligen Präsidentin Violeta Barrios de Chamorro, die Ortega 1990 die Präsidentschaft entzog), um seinen Sieg und die Fortsetzung seiner Amtszeit zum vierten Mal in Folge zu sichern. Es wird vermutet, dass Daniel Ortega die Kandidatur von Cristiana Chamorro am meisten fürchtete, da sie als Oppositionsführerin in den Umfragen für einen Wahlsieg im November 2021 und damit für Ortegas Absetzung favorisiert wurde. Die Vizepräsidentin von Nicaragua, Rosario Murillo, ist gleichzeitig die Ehefrau von Präsident Daniel Ortega. Gegen beide verhängte die Europäische Union im Jahr 2021 Sanktionen wegen Menschenrechtsverletzungen.
Warum ich politischer Pate bin
Erfolge der Menschenrechtsarbeit
Menschenrechtsarbeit braucht Ausdauer – manchmal viel Ausdauer. Vor allem dann, wenn Diktaturen sehen, dass Menschenrechtler erfolgreich arbeiten, gesellschaftlichen Einfluss gewinnen und dadurch die Willkür menschenfeindlicher Regime in Frage stellen. Es ist daher schon ein Erfolg, wenn Menschenrechtler in Gefangenschaft nicht (mehr) gefoltert werden, wenn sie Zugang zu Angehörigen bekommen und sich ihre Haftbedingungen verbessern. Manchmal aber, dauert der Einsatz wirklich lange – umso größer ist die Freude, wenn Menschenrechtler dann schließlich doch freigelassen werden.