Praktikum in Frankfurt
Gemeinsam mit IGFM-Aktiven aus der Ukraine, Moldau, Deutschland und Armenien.
Vernetzung junger Medienakteurinnen
Svitlana Selivanova (IGFM Ukraine)
Im Rahmen eines vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts empfangen wir, die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) von November bis Dezember zwei Medienakteurinnen aus der Ukraine und Armenien in Frankfurt. Während ihres sechswöchigen Aufenthalts absolvieren sie ein Praktikum bei uns, um die Arbeit der Medien in Deutschland sowie praktische Erfahrungen im Bereich Menschenrechte zu sammeln.
Beide Praktikantinnen nehmen bereits seit mehreren Monaten gemeinsam mit unseren IGFM-Sektionen vor Ort an Workshops teil. Diese fördern die „Verbesserung der kritischen Berichterstattung in der Ukraine und Armenien“, die „Vernetzung junger Medienakteurinnen in ihren Ländern und mit deutschen Medienschaffenden“ sowie die „Stärkung der Sichtbarkeit vulnerabler weiblicher IDP-Gruppen“.
Svitlana schreibt über sich:
Ich wurde in der Stadt Debalzewe, Region Donezk, geboren. Seit 1999 lebe ich in der Stadt Charkiw. Ich bin 47 Jahre alt, verheiratet und habe drei Kinder – zwei Söhne und eine Tochter. Ich habe ein Studium der Rechtswissenschaften sowie der Psychologie abgeschlossen. Beruflich habe ich als Ermittlerin und als Dozentin/Methodikerin gearbeitet. Zudem verfüge ich über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Medien aus verschiedenen Bereichen. Seit 2013 bin ich Mitbegründerin des Frühförderklubs „Marija“ in Charkiw, wo ich Schwimmunterricht für Schwangere, Neugeborene und Kinder mit Entwicklungsstörungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen angeboten habe. Ich bin Unternehmerin und widme einen Teil meiner Zeit seit 2014, besonders jedoch seit 2018 und noch intensiver seit 2022, der ehrenamtlichen Arbeit.
Im März 2022, gemeinsam mit meinen Kindern und den Kindern von Freunden, bin ich gezwungenermaßen in die Stadt Kosiw gezogen, und seit September 2022 lebe ich in der Stadt Iwano-Frankiwsk, wo ich, parallel zu meiner Tätigkeit in Charkiw, weiterhin meine bevorzugten Tätigkeitsfelder verfolge – Schwimmen, Unternehmertum im Bereich der ökologischen Alltagsnutzung und Konsum von Produkten, Ehrenamt (Hilfe für Zivilisten und Militärs) sowie persönliche Weiterentwicklung.
Ich erfuhr von dem Projektstart über den Telegram-Kanal der Sektion im Juli 2024, ging dem Link nach, besuchte die Seite und füllte das Anmeldeformular aus. Kurz darauf wurde ich zu einem Telefongespräch eingeladen, in dem mir die Teilnahme an der Schulung in Kiew angeboten wurde.
Svitlana Selivanova (3.v.r.) aus der Ukraine und Rima Vardanyan (2.v.r.) aus Armenien gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern der deutschen IGFM-Sektion
Die Schulung gliederte sich in drei Etappen:
- Rechtliche Fragen – Menschenrechte – Normative Grundlagen, welche Rechte gibt es und warum sind sie für den Menschen wichtig, wo und wie sind sie verankert und genutzt, geistiges Eigentum bei der Nutzung von Fotos und Videos in sozialen Medien und auf Online-Plattformen, Regeln und Genehmigungen für Dreharbeiten und Veröffentlichungen von Materialien. Psychologische Trainings. Die gewonnenen Kenntnisse wurden mit den eigenen Berufsfeldern verknüpft.
- Theorie und Praxis der Arbeit mit der Social-Media-Plattform Instagram – Besonderheiten der Plattform und der Umgang damit, Strategien zur Förderung der eigenen Tätigkeit.
- Theorie und Praxis der Arbeit mit der Social-Media-Plattform TikTok – Besonderheiten der Plattform und der Umgang damit, Fähigkeiten und Regeln für das Filmen und Bearbeiten von Materialien, Schnitttechniken. Eine praktisch-theoretische Sitzung mit einem Vertreter des Rechtsbereichs, der Erfahrung mit diesen Plattformen hat.
Die Schulung fand in einer Fokusgruppe mit 15 Frauen statt, die als intern Vertriebene (IDPs) aus verschiedenen Regionen der Ukraine stammen, darunter Cherson, Saporischschja, Donezk und Charkiw. Alle Teilnehmerinnen hatten unterschiedliche Altersgruppen und arbeiteten in verschiedenen Bereichen und Sektoren. Eine angenehme, unterstützende und fast familiäre Atmosphäre sowie das gemeinsame Streben nach persönlicher Entwicklung und Wissensaustausch prägten die Gruppe.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde mir aufgrund bestimmter Indikatoren in der Ausbildung die Ehre zuteil, unsere Gruppe und Sektion in der Fortsetzung der Mission zu vertreten und ein Praktikum in Deutschland zu absolvieren. Sechs Wochen entfernt von meiner Familie und meiner gewohnten Tätigkeit. Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt.
Die erste Woche war intensiv, geprägt von neuen Bekanntschaften und Informationen. Das Team der Sektion in Deutschland empfing uns herzlich und mit offenen Armen. Sie helfen uns, bilden uns aus und unterstützen uns. Vor uns liegen fünf Wochen produktiver Arbeit in einem förderlichen Umfeld, das positive Veränderungen in der Welt der Menschen anstrebt.
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Gefördert vom Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten