Gewalt nach Wahlbetrug
Maduros Regime kriminalisiert weiterhin die friedlich demonstrierende Demokratiebewegung. Mindestens 114 der über 1.500 Festnahmen seit dem Wahlbetrug Ende Juli sind Minderjährige. Maduro beschuldigt die Opposition für einen großflächigen Stromausfall verantwortlich zu sein und jagt weiter Führungspersönlichkeiten der Opposition. Fotos: Unidad Venezuela/X, Edmundo González/X, Edmundo González/X
Minderjährige behandelt wie Schwerverbrecher
IGFM verurteilt Zunahme der Gewalt
Frankfurt am Main / Caracas, 4. September 2024 – Maduros Regime lässt dutzende Minderjährige verschwinden. Mindestens 114 der über 1.500 Festnahmen seit dem Wahlbetrug Ende Juli sind Minderjährige. Die körperliche und psychische Misshandlung der Minderjährigen stellt eine schwere Verletzung des Kindeswohls dar, kritisiert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Maduro kriminalisiert weiterhin die friedlich demonstrierende Demokratiebewegung.
Knapp einen Monat nach den Wahlen in Venezuela wurden 86 der festgenommenen 14- bis 17-jährigen freigelassen, mindestens 28 weitere sind noch gefangen. Den festgenommenen Jugendlichen wird eine altersgerechte Behandlung verwehrt, einige werden in Hochsicherheitsgefängnissen festgehalten und einige des „Terrorismus“ angeklagt.
„Das sind schwerste Eingriffe in die Rechte von Kindern, die mit nichts zu begründen sind. Die IGFM verurteilt diese nachdrücklich. Die internationale Gemeinschaft muss dringend handeln, um dieses Unrecht zu stoppen und die Schwächsten der Gesellschaft zu schützen!“, fordert Edgar Lamm, Vorsitzender der IGFM.
Großflächiger Stromausfall, Maduro beschuldigt Opposition
Vergangenen Freitag waren mindestens 20 der 23 venezolanischen Bundesstaaten ohne Strom, teilweise dauerte der Stromausfall noch bis Sonntag an. Diktator Maduro spricht von einem „Krieg des Hasses“ und beschuldigt die Opposition und ausländische Kräfte, wie die USA, für diese angebliche „Sabotageaktion“. Konkrete Informationen über den Grund des Ausfalls legten die Behörden nicht dar. Das Regime nutzte den Stromausfall in den frühen Morgenstunden, um zahlreiche festgenommene Demonstranten in andere Gefängnisse zu verlegen. Den Festgenommenen werden keine Details über ihre Verlegung mitgeteilt, ebenso wird ihnen Rechtsbeistand verwehrt, berichtet die IGFM.
Jagd auf Opposition geht weiter
Am 2. September hat die Staatsanwaltschaft Haftbefehl gegen Wahlsieger Edmundo González erlassen. Zuvor wurde González drei Mal von Generalstaatsanwalt Tarek Saab einbestellt, um sich gegenüber willkürlichen Anschuldigungen, darunter Urkundenfälschung, Computerkriminalität und Anstiftung zum Ungehorsam, zu verantworten. Aus Angst vor Verhaftung ist González nicht zu den Vorladungen erschienen. Von dem am 28. August festgenommen Abgeordneten Biagio Pilleri fehlt noch immer jegliche Information über seinen Aufenthaltsort oder sein Befinden.